| | Liebe , Inhalt des Newsletters: - Unsere Welt hat sich vollständig verändert - So unterstützen Sie WWP und WOS in diesen herausfordernden Zeiten - Wie WWP und WOS den 4. Oktober verbrachten - Diplomaten unterstützen WWP und WOS - Mit Blick nach vorne: eine Tour für internationale Gäste - Was kommt als nächstes? | Unsere Welt hat sich vollständig verändert | Wir alle haben eine neue Zeitzählung: vor und nach dem 7. Oktober. Nur drei drückend heiße Tage vor diesem Datum versammelten sich Vertreterinnen von Women Wage Peace (WWP) und ihrer palästinensischen Schwesterbewegung Women of the Sun (WOS) auf einem Hügel in Jerusalem im Park der Toleranz. Gemeinsam suchten wir unter großen weißen Sonnenschirmen Schutz vor der prallen Sonne. Nur drei Tage vor diesem Samstag, als die Hamas die letzten Details ihrer Pläne für einen brutalen Angriff auf israelische Zivilisten ausarbeitete, erklärten Delegierte – angesehene Frauen aus über 27 Ländern, darunter Iran, den USA, Frankreich und Irland – ihre Solidarität mit WWP und WOS. Nur drei Tage vor diesem entsetzlichen Tag, als jüdische Israelis sich auf die gemeinsamen Feiertage Schabbat und Simchat Tora freuten, kamen 2000 Mitglieder von WWP und WOS und Unterstützerinnen ans Tote Meer, um gemeinsam an einem ruhigen Strand über Frieden zu sprechen. Wir erklärten: Frieden ist möglich, wenn Frauen Wege finden, ihrer Stimme in ihren eigenen Gemeinschaften und in den Hallen der Macht Gehör zu verschaffen. Es reicht mit dem Blutvergießen! Es reicht! Das war und ist unser Appell, jetzt noch mehr als zuvor. Seit unseren Anfängen vor neun Jahren, nach dem Gaza-Krieg 2014, haben wir Hoffnung auf die gleiche Weise verstanden wie der tschechische Held Vaclav Havel – die Entschlossenheit, für etwas zu arbeiten, nicht weil die Chance auf Erfolg unmittelbar bevorsteht, sondern weil es gut ist. Auch wenn wir uns jetzt im Krieg befinden, der durch das schrecklichste, schockierendste und brutalste Massaker an Juden seit dem Holocaust verursacht wurde, werden wir unsere Rolle als Vermittler dieser Art von Hoffnung niemals aufgeben. Nur durch Frieden können wir den Tod vieler weiterer Israelis und Palästinenser verhindern. Wir fordern Verhandlungen! | | Bringt die Geiseln nach Hause | | So unterstützen Sie WWP/WOS in diesen herausfordernden Zeiten | Wir haben in den letzten Wochen sehr viele warmherzige Worte erhalten, Empathie und Unterstützung, und sind sehr dankbar dafür. Am 15. Oktober haben wir eine Stellungnahme (in englischer Sprache) veröffentlicht. Wir brauchten eine ganze Woche, um sie zu schreiben. Eine Übersetzung ins Deutsche können Sie auf der Webseite von ZBBS – Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrant*innen e.V. finden. Und dann haben wir darüber nachgedacht, wie Sie uns in dieser verrückten Krise, diesem schrecklichen Krieg, helfen und uns unterstützen können. Hier sind einige Vorschläge: - Beteiligen Sie Ihre Politiker, Gemeindevorsteher und soziale Einflussnehmer an einer Diskussion über die Geiseln. Erzählen Sie ihnen von unseren Bürgern, Babys, Kindern, Frauen, Männern und älteren Menschen, die aus ihren Häusern entführt wurden. - Rufen Sie dazu auf, die Geiseln jetzt nach Hause zu bringen, fotografieren Sie dies und schicken Sie uns Ihre Bilder!! - Verschaffen Sie unseren Stimmen Gehör! Wir sind israelische und palästinensische Mütter, die hier eine Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder aufbauen möchten. Unterzeichnen Sie unseren Aufruf der Mütter. - Erzählen Sie der Welt von uns und unserer Arbeit. - Folgen Sie uns in den sozialen Medien und teilen Sie unsere Nachrichten in Ihren sozialen Medien - Machen Sie eine Spende an WWP. Sehr viel Friedensarbeit liegt vor uns. Wir Frauen von WWP machen weiter. Wir erinnern unsere Regierung an die Notwendigkeit des diplomatischen Prozesses und der politischen Verhandlungen als den einzigen Weg, den Konflikt zu beenden und die Sicherheit aller in dieser Region lebenden Menschen wiederherzustellen. Wir fordern von der Hamas, dem Roten Kreuz unverzüglich Zugang zu allen Geiseln zu gewähren. | | Bildkredit: Batia Holin, von der Fotoausstellung „auf beiden Seiten“ | | | Wie WWP und WOS den 4. Oktober verbrachten | In Jerusalem erklärte die stellvertretende Botschafterin der Vereinigten Staaten, Stephanie Hallett: „die Stärkung von Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft, auch bei Friedensverhandlungen, ist von zentraler Bedeutung in unserer außenpolitischen Agenda. Frauen stehen bei diesen Bemühungen absolut an vorderster Front. Ich verspreche Ihnen, dass ich und meine Kollegen in der Botschaft und in unserem Büro für palästinensische Angelegenheiten Ihre wichtige Rolle beim Aufbau einer besseren Zukunft für uns, für Sie, für unsere Söhne und unsere Töchter, unterstützen werden.“ Lesen Sie dazu den Bericht in der Jerusalem Post in englischer Sprache. Hallett wurde bei unserer Veranstaltung am 4. Oktober in Jerusalem von den Botschafter*innen von Irland, Spanien, und Schweden sowie Diplomaten aus Österreich, Finnland, Norwegen und der EU begleitet. Viviane Teitelbaum, Abgeordnete in Belgien, und Eva Biaudet, Mitglied des finnischen Parlaments, brachten ihre Unterstützung für WWP und WOS und die starke Beteiligung von Frauen am Verhandlungstisch zum Ausdruck. Kristin Lund, Generalmajorin der norwegischen Armee und die erste Frau, die als Kommandeurin einer UN-Friedenstruppe fungierte, war eine der Hauptrednerinnen unserer Abschlussveranstaltung am Toten Meer. | | | Diplomaten unterstützen WWP und WOS | Die diplomatischen Gemeinschaften verstärkten unsere Mothers‘ Call-Veranstaltung am 4. Oktober mit massiver Präsenz in Jerusalem und am Toten Meer. Zusätzlich organisierten sie zwei Empfänge, um die Partnerschaft von WWP und WOS zu unterstützen. Das Büro des Vertreters der Europäischen Union in Jerusalem organisierte am 2. Oktober eine festliche Veranstaltung im Holy Land Hotel in Jerusalem, an der 30 Diplomaten aus verschiedenen EU-Ländern, Brasilien, Mexiko und anderen Ländern teilnahmen. Dieser Abend wurde vom EU-Vertreter und Botschafter Alexandre Stutzmann und Maria Velasco, der stellvertretenden EU-Vertreterin organisiert. Sehen Sie sich Stutzmanns kurze Rede voller Ermutigung für unsere beiden Bewegungen an (in englischer Sprache). Ein weiterer Empfang für WWP und WOS fand am 3. Oktober in der Residenz des norwegischen Botschafters Per Egil Selvaag statt. Zwanzig Botschafter und verschiedene wichtige diplomatische Mitarbeiter aus Ländern weltweit, darunter der Botschafter von Bahrain und Diplomaten aus Jordanien, Ägypten und Marokko nahmen teil, um uns ihre Unterstützung zu zeigen. „Es ist so einfach, sich für Gewalt oder Apathie zu entscheiden, und es ist so wichtig, aktiv zu werden“, sagte Jette Christensen, ein ehemaliges Mitglied des norwegischen Parlaments. | | | Mit Blick nach vorne: eine Tour für internationale Gäste | Das WWP Team für Auslandbeziehungen organisierte eine zweitägige Tour für Unterstützer, die zu unserer zentralen Veranstaltung des Aufrufs der Mütter am 4. Oktober nach Israel reisten. Diese vielfältige Gruppe überwiegend französischsprachiger Sozial- und Friedensaktivistinnen stammt aus Frankreich, Marokko, Iran, der Ukraine, Xinjiang (Turkestan), Senegal, Russland und den USA. Die erste Begegnung führte die Gruppe zu unseren palästinensischen Partnerinnen WOS in Beit Jala. Dort sprach Reem Hjajara, Gründerin von WOS, über die Herausforderungen und Hoffnungen der Bewegung. Danach besuchten unsere Gäste Netiv HaAssara, eine landwirtschaftliche Gemeinde an der Grenze zum Gazastreifen. Dort hörten sie Roni Keidar von der NGO Other Voices/Aswat Acherim, sowie die WWP-Aktivistinnen Vivian Silver und Zilpa Joos. Die Dörfer aller drei Frauen wurden sechs Tage später von der Hamas überfallen. Roni Keidar und Zilpa Joos sind in Sicherheit; das Schicksal von Vivian Silver als Geisel ist zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Newsletters noch unbekannt. Erfahren Sie sowohl hier und hier mehr über unsere bemerkenswerte Vivian, die ihr Leben dem Frieden gewidmet hat. Nach einem Tag entlang Grenzen, Zäunen, Gewalt und Leid, reiste die Gruppe in den Norden Israels. In Beit HaGefen, dem arabisch-jüdischen Kulturzentrum in Haifa, erzählte Nawal Abu Essa, die Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit, über das gemeinsame Leben in dieser gemischten Stadt und die komplexe Identität derjenigen, die sich als Palästinenser, Araber, Christen/Muslime und Israelis betrachten. WWP Aktivistinnen Mazal Renford, Hyam Tannous und Samia Armush erzählten über ihre Erfahrungen in dieser Stadt, wo Zusammenleben gefördert und gelebt wird. Im nahegelegenen Akko stellten der stellvertretende Bürgermeister und Dr. Janan Falah, ein weiteres WWP Mitglied, ein Partnerschaftsprojekt vor, das bereits seit 20 Jahren existiert. Eine junge drusische Frau betonte die Notwendigkeit weiblicher Führungsrollen bei der Schaffung von gemeinsamen Räumen für eine vielfältige Gesellschaft. Der Tag endete an der Mauer der Toleranz, einem Nachbarschaftsprojekt in einem gemischten jüdisch-arabischen Viertel, das als eine von 120 künftigen Friedensorten in ganz Israel geplant ist. | | | Was kommt als nächstes? | „Heute ist ein Höhepunkt der gemeinsamen Bemühungen von WWP und WOS, die vor zwei Jahren begannen. Wir haben jetzt die Grundlage für unsere erste gemeinsame Initiative, den Aufruf der Mütter, aufgebaut. Heute gründen wir, mit der Unterstützung von Frauen aus der ganzen Welt, eine israelisch-palästinensische Frauen-Einsatzgruppe. Gemeinsam werden wir die bestehende Realität verändern, indem wir Partnerschaften stärken und vertiefen. - Wir erweitern die Kreise unserer Zusammenarbeit mit gemeinsamen öffentlichen Veranstaltungen. - Wir organisieren persönliche Begegnungen für eine Vielzahl von israelischen und palästinensischen Zielgruppen. Es gibt keinen Ersatz für diese persönlichen Begegnungen. Vor Kurzem haben wir unser Manifest der Chancen für den Frieden ausgearbeitet. Dieses Manifest basiert auf Interviews mit über hundert Experten aus verschiedenen Bereichen und umfasst drei Handlungsfelder: - Aufbau öffentlicher Unterstützung für einen Übergang zur Beendigung des Konflikts durch eine proaktive Zivilgesellschaft - Erarbeitung von Wahrnehmungsveränderungen, die uns vom bisherign Verwalten des Konfliktes bis zu dessen Beenden führen - Aktuelles Wissen aus den Bereichen Bildung, Religion, Wissenschaft, Wirtschaft und Kunst anzuwenden und in konkrete Projekte umzusetzen. Diese Projekte sollen unseren beiden Völkern helfen, den Übergang zu einer konzeptionellen Infrastruktur für eine eventuelle politische Einigung zu schaffen, anstatt den komfortableren Status quo aufrechtzuerhalten.
| | In den Medien | Sehr viele Kommentare wurden in den vergangenen Wochen geschrieben und gesprochen. Besuchen Sie unsere Webseite. 22. Oktober 2023: ein Interview mit Yael Braudo-Bahat auf CBC
Eine Stellungnahme der ZBBS – Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrant*innen e.V.
Bildkredite: Tamar Matzafi, Gal Mosonson, Miri Schenfeld, Dov Gazit, Batia Holin. | | | | |