| | | | | Liebe/r , Die schrecklichen Ereignisse, die sich weiterhin in Israel und im Gazastreifen/Palästina ereignen, haben viele von uns so erschöpft, hilf- und machtlos zurückgelassen, und es wird immer schwieriger, einen bedeutenden Einfluss auszuüben. Hier im Land demonstrieren wir weiterhin auf den Straßen und versuchen, Kraft ineinander zu finden, während wir auch nach neuen Wegen suchen, um die Öffentlichkeit zu erreichen. Unsere Unterstützer/innen im Ausland informieren nationale und lokale Politiker über den Aufruf der Mütter und heben die Arbeit von WWP/WOS in Israel und Palästina hervor. Alles, was wir tun, tun wir, um zu zeigen, dass es andere Wege gibt, um nachhaltige Lösungen zu finden. Wir hoffen, dass Sie sich unseren Bemühungen auf jede erdenkliche Weise anschließen können. | | Vom Pariser Friedensgipfel nach New York | | | Im Juni 2025, am selben Tag, an dem die Konfrontation mit dem Iran eskalierte, fand in Paris unter der Schirmherrschaft von Frankreich und Saudi-Arabien die erste israelisch-palästinensische Friedenskonferenz statt, als Vorbereitung auf den UN-Gipfel zur Zwei-Staaten-Lösung, die Ende Juli in New York stattfand. Trotz der Eskalation brachte die Konferenz Hunderte von Vertretern der israelischen und palästinensischen Zivilgesellschaft zusammen, darunter viele Vertreterinnen von Women Wage Peace. Gemeinsam forderten sie Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit für beide Völker. Am Ende empfing Präsident Macron die Teilnehmer im Élysée-Palast und hielt eine bewegende Rede, in der er laut und deutlich seine Unterstützung für die Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Organisationen in den diplomatischen Prozess zum Ausdruck brachte. Weiter rief er zu einem sofortigen Waffenstillstand, der Anerkennung eines palästinensischen Staates, der Freilassung der Geiseln und sofortiger humanitärer Hilfe für Gaza auf. Lesen Sie hier mehr über den Gipfel (auf Englisch) Infolge der Feindseligkeiten mit dem Iran saßen die meisten unserer WWP-AktivistInnen zusammen mit vielen anderen israelischen und palästinensischen Teilnehmenden in Paris fest. Alle standen vor Herausforderungen, denen sie noch nie zuvor begegnet waren. Was dann geschah, erlebte jede/r der Gestrandeten sehr individuell, aber hier sind einige ihrer Eindrücke: | | | Enam Odeh: Zusammenhalten und gemeinsam bewältigen | | | Anabel Friedlander: Mein Körper ist in Paris, mein Herz ist zu Hause | | | | „Innerer Frieden, der Wunsch, den Anderen kennenzulernen und zu akzeptieren, ist nicht weniger wichtig als ein umfassenderer Frieden. In Paris festzusitzen – nicht freiwillig, sondern durch den Krieg gezwungen, dort zu bleiben – und diese Zeit gemeinsam in Zweifel, Angst und Unsicherheit zu verbringen, hat uns zusammengeschweißt. Wir haben uns besser kennengelernt und erkannt, dass die Menschen so ähnlich sind: wir alle sorgen uns um Familienmitglieder, die weit weg sind, und wir alle waren von Unsicherheit und Angst erfasst. Wir blieben zusammen und versuchten, alles gemeinsam zu bewältigen. Am meisten hat mich die Solidarität am Flughafen in Paris bewegt, als ich vor dem Einsteigen in das Flugzeug zur Sicherheitskontrolle gebracht wurde. Als ich den Kontrollraum verließ, sah ich, dass die Mitglieder von WWP und einige Knesset-Abgeordnete vor dem Raum warteten. Als ich fragte, warum sie noch da waren, sagten sie, sie hätten auf mich gewartet.“ | | | „In der Nacht, in der wir in Paris ankamen, erhielt ich einen Anruf von meinem ältesten Sohn, der normalerweise nie anruft. Er informierte mich, dass ein Angriff auf den Iran gestartet worden war. Er lebt in Tel Aviv und musste umziehen. Da wurde mir klar, dass es sehr schlimm war. Am nächsten Morgen, als sich die Delegation traf, bevor die Aktivitäten begannen, war es sehr schwer für uns. Es fühlte sich seltsam an, dass wir an einer Friedenskonferenz teilnehmen, während gerade ein weiterer Krieg tobt. Mit etwas Hilfe konnten wir die Aktivitäten fortsetzen. Ich sollte am Sonntag zurückkehren, um an der Universität zu unterrichten. Ich hatte ein so schweres Gefühl, dass meine Kinder in Gefahr waren, ganz allein, und ich nicht bei ihnen sein konnte und nicht einmal wusste, wann ich zurückkehren würde. Es war auch seltsam, in Paris zu sein, an einem ruhigen Ort, während mein Land im Chaos versank. Diese Dissonanz erinnerte mich an das Leben, das wir haben könnten.“ | | | | | | Unsere neueste Kampagne auf den Sozialmedien wendet sich in erster Linie an die israelische Öffentlichkeit. Politische, diplomatische und militärische Führungskräfte erklären, warum Frieden die beste Sicherheitsgarantie ist. Diese Interviews sind nun auf Englisch erhältlich. | | | | | | | Yael Admi erhält Ehrendoktorwürde | | Dr. Yael Admi, eine der Gründerinnen unserer Bewegung, wurde von der Universität Tel Aviv für ihren langjährigen Einsatz für Frieden, Förderung von Frauen und den Aufbau von Vertrauen zwischen Nationen die Ehrendoktorwürde verliehen. Wir messen der Tatsache große Bedeutung bei, dass eine führende akademische Einrichtung in Israel beschlossen hat, ihre basis-demokratische Aktivitäten zur Förderung einer diplomatischen Lösung zu würdigen. | | | | Warum Frieden für die nächste Generation von Juden von grundlegender Bedeutung ist | | „In der gesamten jüdischen Welt wenden sich jüngere Juden zunehmend von Israel ab, weil sie sich betrogen oder beschämt fühlen. Ich habe das in jeder Gemeinde gehört, die ich besucht habe. Und wer kann es ihnen verübeln? Aus der Ferne sehen sie eine Regierung, die ihre Werte nicht widerspiegelt – eine Führung ohne Vision, ohne politischen Horizont, ohne Plan. Eine Führung, die von Angst und Macht getrieben ist, statt von Fürsorge und Verantwortung.“ Lesen Sie den vollständigen Artikel von Dr. Yael Braudo-Bahat, unserer Co-Direktorin, in der Jerusalem Post, in englischer Sprache. | | Unsere Frauen im Ausland | | | Orna Ashkenazi vertrat WWP im Juni 2025 beim Rondina Festival in Italien. Dieser kleine, alte und magische Ort wurde geschaffen, um Konfliktlösung durch Kunst und Kreativität zu lehren. Dort traf ich junge Israelis und Palästinenser, Ukrainer und Russen und andere Menschen aus Konfliktgebieten auf der ganzen Welt sowie Hunderte von Menschen, die aus ganz Italien zum Festival gekommen waren. „Ich hatte die Ehre, an einer Podiumsdiskussion über den israelisch-palästinensischen Konflikt teilzunehmen. Ich konzentrierte mich auf unsere gemeinsame Arbeit mit Women of the Sun, und hob dabei den Mothers’ Call hervor". Jo Even-Caspi vertrat WWP beim ZEG-Festival in Tiflis, gerade als die Konfrontation mit dem Iran begann. Das ZEG Storytelling Festival brachte 120 Künstler zusammen, um ihre eigenen Geschichten über ihre Kämpfe auf der ganzen Welt zu erzählen. Jo hatte die Gelegenheit, in einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Waging Peace: When Waiting Isn’t an Option” (Frieden schaffen: Wenn Warten keine Option ist) über die Realität des Krieges in Israel und die Arbeit von WWP zu sprechen. „Es war ziemlich stressig, mit der Nachricht von einem eskalierenden Krieg mit dem Iran zu Hause aufzuwachen, ohne zu wissen, wann ich zurückkehren kann”, meinte Jo, aber dann sagte sie sich: „Ich bin hier, ich werde tun, was ich kann, und mir keine Gedanken darüber machen, wie ich zurückkommen werde.” | | SAVE THE DATE | | Unsere jährliche Crowdfunding-Kampagne findet Ende Oktober statt! Wie immer laden wir unsere Unterstützer auf der ganzen Welt ein, sich als Botschafter für die Kampagne zu engagieren. Wenn Sie dieses Jahr mitmachen möchten, würden wir uns freuen, von Ihnen zu hören – weitere Details folgen in Kürze. | | | Die Arbeit im Bereich der internationalen Beziehungen geht weiter | | Unsere Kontakte zur diplomatischen Gemeinschaft tragen weiterhin Früchte. Als Koordinatorin des Teams für internationale Beziehungen von WWP trifft sich Angela Scharf regelmäßig mit Diplomaten und ermutigt sie, sich für den Friedensansatz von WWP einzusetzen. Diese Bemühungen sind wichtig, da sie uns zeigen, dass wir nicht allein sind. Aufbauend auf den Kontakten, die während der „It’s Time”-Konferenz im Mai in Jerusalem geknüpft wurden, hatte Angela die Ehre, die Abgeordnete des Parlaments von Wallonien-Brüssel, Frau Loubna Azghoud, zu treffen, den Bastille-Tag mit dem Generalkonsul der französischen Botschaft zu feiern und die unerschütterliche Unterstützung von Diplomaten wie dem EU-Botschafter Dimiter Tzantchev zu würdigen, der seine Mission in diesem Land beendet. Im Anschluss an die Pariser Friedenskonferenz konnte Angela auch Hadja Lahbib, EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement, in Brüssel treffen. | | Aktuelles zu den weltweiten Unterstützungsaktivitäten | | Unsere südamerikanische Sektion, Mujeres Activan por la Paz, veranstaltet Anfang August in Zusammenarbeit mit dem Anne-Frank-Zentrum in Argentinien eine Vortragsreihe mit zwei unserer geschätzten WWP-Aktivistinnen, Hyam Tannous und Angela Scharf, sowie der Direktorin von WOS, Reem Alhajajra. Weiter werden die drei am 12. August in Uruguay einen Vortrag halten. | | | | Die belgische WWP/WOS Unterstützungsgruppe organisierte zusammen mit den Belgischen Freunden von Standing Together eine Vorführung der Jerusalem-Konferenz „It’s Time“ in der Tricoterie. Mehr als 60 Personen nahmen daran teil, darunter palästinensische Vertreter von Physicians for Human Rights. Sie schlossen sich der Koalition von Organisationen „I am Belgium“ an, um gegen die rassistischen Angriffe in Brüssel gegen die marokkanische Gemeinschaft zu kämpfen. Nach der Pariser Friedenskonferenz traf sich Angela Scharf, Koordinatorin für internationale Beziehungen bei WWP Israel, mit mehr als zwanzig Unterstützern, um über die Treffen von israelischen und palästinensischen Aktivisten der Zivilgesellschaft zu berichten. Sie hatte auch die Gelegenheit Frau Caroline Desir, Mitglieder des belgisches Parlamentes, zu treffen. | | | Die kanadische Unterstützergruppe hat über 450 Mitglieder und versendet einen monatlichen Newsletter an ihre Mitglieder. Zuletzt nahmen Hunderte an der Veranstaltung „In her Voice“ teil, bei der das Leben von Vivian Silver gewürdigt wurde. Juden und Muslime, Palästinenser und Israelis traten für ein gegenseitiges Verständnis ein. Klicken Sie hier, um sich den Newsletter und die gesamte Veranstaltung anzusehen (in englischer Sprache). In Zusammenarbeit mit dem Canadian Memorial Centre for Peace veranstaltete die Regionalgruppe in Vancouver am 26. Mai einen interreligiösen Filmabend, um „Wave Goodbye to Dinosaurs“ anzusehen, einen Film über den Widerstand von Frauen gegen Krieg und Gewalt in Irland. Außerdem marschierten sie am 4. Juni gemeinsam mit den Vancouver Friends of Standing Together aus Solidarität mit dem Marsch, der von Tel Aviv Richtung Gaza stattfand. | | | | Die Unterstützungsgruppe in Deutschland organisierte an mehreren Orten „It’s Time“-Watch-Partys, Mahnwachen und Demonstrationen. Da der Tag der Konferenz in Jerusalem, der 8. Mai, auch das offizielle Ende des Zweiten Weltkriegs markiert, nahmen Mitglieder von WWP/WOS an lokalen und überregionalen Veranstaltungen teil und hatten die Gelegenheit, ihr Publikum an die Ereignisse in Israel/Gaza/Palästina zu erinnern. Sie baten um Unterstützung, um das Blutvergießen zu beenden und eine dauerhafte politische Lösung zu erreichen. Aufgrund des Interesses vieler der Mitglieder wurden Gruppen gegründet, um praktische Ansätze für den Aufbau von Kontakten zu palästinensisch-muslimischen Frauengruppen zu entwickeln. Jana, ein Mitglied der Unterstützungsgruppe, sprach Mitte Juni bei einer Mahnwache für Gaza in Darmstadt über die Arbeit von WWP/WOS. | | | WWP USA hält nun monatliche Zoom-Meetings mit den Verantwortlichen für Unterstützungsgruppen in Israel, einige der US Mitglieder durften wir während des Friedensgipfels „It's Time“ in Jerusalem im Mai persönlich treffen. Wir sind begeistert davon, dass Denise den Aufruf der Mütter bei verschiedenen Anlässen im Südwesten präsentiert hat und dass Schwester Martha ein Zoom-Meeting mit Kirchenmitgliedern in San Antonio, Texas, abgehalten hat. Die Haager Unterstützungsgruppe in den Niederlanden übertrug das „It's Time”-Event live im Niewspoort Parliamentary Press Center für etwa sechzig Personen, die an Friedensoptionen interessiert waren. Das Treffen wurde finanziell von der Anna-Lindt-Stiftung unterstützt. Später am selben Tag hielt Premierminister Dick Schoof seine wöchentliche Pressekonferenz ab, und die UG Mitglieder konnten zusammen mit unserem palästinensischen Partner Josef Attawil einige Minuten mit ihm sprechen. | | | | | | |